Susanne Vogt Reviews

Weitere Reviews über "When I've Got The Moon"


In die Tiefe der Songs

Seit vier Jahren singt Susanne Vogt nun auch schon an der Seite des Gitarristen Woody Mann ein Repertoire, das Jazz- Folk- und Blueselemente vereint. Wer denkt da nicht sofort an Joni Mitchell? Tatsächlich erinnert Vogt im Opener von When I've Got The Moon, der gemeinsamen CD mit Woody Mann, stark an die Folkjazz-Ikone aus New York City. Sie intoniert "Fall" introvertiert, emotional, sprunghaft wie Joni Mitchell in ihren besten Tagen. Dies ist jedoch nur eine Facette der Kassler Sängerin. Der Titelsong der CD erklingt in entspanntem Folkgesang, jazzige Silbenakrobatik veredelt "Coffee", und in "Do Your Duty" verleiht die Kulturförderpreisträgerin ihrer Stimme schnodderiges Bluesfeeling.
   Wer es schafft, sich an Vogts superbem Gesang vorbei in die Tiefe der Songs zu mogeln, der entdeckt dort Woody Manns einfühlsames, immer humorvolles Gitarrenspiel, hier und da abgerundet durch sparsame Percussion von Jeff Meyer. Glanzstück: "The Dry Cleaner From Des Moines", eine Mingus-Komposition. Was der Saitenartist hier seiner Gitarre entlockt, sprüht vor originellen Einfällen und unaufdringlicher Perfektion. Wie zum Beweis ihrer Eigenständigkeit swingt Susanne Vogt ausgerechnet in diesem Stück, das Joni Mitchell einst zum Hit machte, im klassischen Jazzgesang.
   "When I've Got The Moon" ist auch im internationalen Vergleich ein Meisterwerk, das derzeit nur in ausgewählten Geschäften und im Internet vertrieben wird.

Wolff v. Rechenberg
HNA, 25.02.1999.


Lebensfreude und Zerbrechlichkeit

Endlich wieder da: Jazz-Sängerin Susanne Vogt trat mit ihrer Band im Schlachthof auf. Balladen voller Tiefe berührten.

Kassel. Donnerstag, im Kulturzentrum Schlachthof: ein Auftritt der Kasseler Jazzsängerin Susanne Vogt vor einem großen begeisterten Publikum. Wer dabei Vogt zum ersten Mal erlebt hat, konnte nur verblüfft sein. Verblüfft nicht nur über ihr beträchtliches Können, sondern auch über eine ungewöhnliche alltägliche Authentizität.
   Die Phrasierung der Sängerin ist mit allen Wassern des Jazz gewaschen. aus ihrer Stimme hört man gleichzeitig Lebensfreude und Zerbrechlickeit heraus, die Sehnsucht nach weiten Fernen gemischt mit Trauer und Melancholie. Zudem ist Vogt eine nahezu charismatische Persönlichkeit. Und zwar gerade deshalb, weil sie auf alle Mätzchen verzichtet. Man glaubt ihr jedes Wort, jeden Ton.
   Besonders gut passen zu dieser lyrischen Individualität die Kompositionen von Jeff Meyer, einem New Yorker Schlagzeuger, mit dem die Sängerin bereits eine CD aufgenommen hat. "Lullaby for Lora", "Red Giant" oder das Glanzstück "No Time" mit seinen verhangenen Keyboardharmonien und coolen Flöteneinwürfen - das alles sind Balladen voller Poesie, bei denen Vogt ihre ganze Ausdruckstiefe zeigen konnte. Doch das war nicht der einzige Stil, den man zu hören bekam: Freunde von älteren Swingnummern kamen etwa bei "Straighten up and fly right" von Nat King Cole auf ihre Kosten, und mit Stücken wie "Rio de Janeiro blue" beschworen die Musiker ein dezentes südamerikanisches Flair. Kompetent die Begleitband: der Bassist Michael Rosenthal, der Schlagzeuger Dirk Osterberg, der für ein Solo mit viel Beifall bedacht wurde, und der Keyboarder Klaus Wenderoth, dessen Herz spürbar an einer ehrwürdigen Swing-Stilistik hängt. Als instrumentaler Lyriker, der es manchmal freilich auch recht funky kann, erwies sich der Flötist und Saxophonist Peter Zinngrebe. Ihm gelangen Soli von einer berückenden melodischen Folgerichtigkeit, die auf wunderbare Weise mit dem Gesang von Susanne Vogt harmonierten.

Georg Pepl
HNA, 10. März 2001.


Take a strong and sometimes sultry female voice, along with a complex and jazz-tinged guitar backdrop, and you'll have a sense of this release. Susanne Vogt, the vocalist, currently lives in Germany while New Yorker Woody Mann provides the settings, which are sometimes deceptively simply, but more often are highly developed. As a fingerpicking guitarist, he plays with verve and apparent ease as he wanders the fretboard (such as on "The Dry Cleaner From Des Moines").
The material (some of which is original) is jazzy, with some swing to it ("Three Words") and occasionally a bit of torch, all executed adroitly by Vogt's considerable talent. An ocean separates this duo (thus making practices logistically difficult), but "When I've Got The Moon" has the right mixture of precision and spirit.

Ivan Emke (Corner Brook, NF, Canada)


Woody Mann and Susanne Vogt - When I've Got The Moon
Larry Conklin - Stranger world

These two impressive albums have much in common, in particular superlative guitar work and originality. Woody Mann is one of the most respected accoustic blues guitar players at work on both sides of the Atlantic today. Known here for his blues guitar and singing. He is also a fine jazz player and arranger. Both of these albums, although not aimed primarily at blues followers, have a wide appeal particularily to acoustic guitar players.
   The Mann / Vogt set has a selection of thirteen tracks including a number of original titles recorded for the first time. Mann's guitar is inventive, subtle, highly crafted and absolutely distinctive. Vogt's controlled elegant vocals work perfectly with Mann's guitar mastery with complimentary percussion from Jeff Meyer. Vogt has a natural and relaxed vocal style and on an original Vogt/Mann composition "Each One Of Them" there is a strong blues feel.
   The guitar arrangements are by Mann, while Vogt writes some poetically beautiful lyrics, greatly enriching this most enjoyable collection.

Blues & Rhythm Mag

Zurück zur CD-Liste